Es ist kalt! Es schneit! Und das schon seit Wochen! Was ist nur los mit dem Wetter? Das sollte doch alles besser werden… oder um es mit den Worten meines Lieblingskabarettisten Volker Pispers auszudrücken: “Wir bekommen hier Mittelmeerklima. Das haben die uns versprochen.” Und jetzt sowas… wie passt das zusammen?
Jetzt wird der erfahrene Leser wissen: aha, er überspitzt, das muss was zu bedeuten haben. Hat es auch – denn ich kann den ganzen Stammtischquatsch zum Thema Klimawandel langsam nicht mehr hören. Ist es im Sommer sehr heiß, hört man überall “oh, der Klimawandel kommt schneller”, ist es im Winter mal was kälter, zweifelt plötzlich jeder dran, dass es überhaupt eine Klimaveränderung gibt. Was dabei gern übersehen wird: bei Klimaveränderungen handelt es sich um langfristige Durchschnittswerte und nicht um kurzfristige Wetterphänomene. Unbestritten ist, dass es im Durchschnitt in den letzten Jahrzehnten wärmer geworden ist. Dabei müssen wir das nicht einmal unbedingt so wahrnehmen.
Nur mal als Beispiel (völlig erfundene Zahlen) – wenn wir früher vielleicht einen Monat lang im Sommer 30 Grad hatten und im Winter –2 und jetzt haben wir stattdessen im Sommer 6 Wochen lang 32 Grad und im Winter einen Monat –4, dann ist es zwar im Winter sogar kälter geworden, aber dafür im Sommer auch länger heißer… und damit im Durchschnitt wärmer. Was sagen die Leute im Winter? “Oh, ist aber viel kälter als früher…”. Ein BBC Kommentator hat es sehr schön auf den Punkt gebracht: “Das Klima wandelt sich und an der Tatsache ändert sich nichts, nur weil es in meinem Garten schneit.”
Wenn es ganz dumm läuft, dann wird es bei uns eben kälter und nasser – zum Beispiel wenn sich der Golfstrom abschwächt. Dafür wird es anderswo in der Welt viel trockener und heißer. Deswegen sprechen wir ja auch von globaler Erwärmung und nicht von Erwärmung in Villingen-Schwenningen.
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