In Nordrhein-Westfalen wird im Mai der Landtag neu gewählt – heute kam die Wahlbenachrichtigung mit der Post. Aber schon seit einigen Wochen wirft die Wahl in Form von Plakaten ihre Schatten voraus. Ich persönlich finde die Wahlwerbung immer wieder eher amüsant als informativ – und oft leider nicht mal mehr amüsant, sondern eher schmerzhaft. Die Qual der Wahl eben…
Was man auf Wahlplakaten an Unsinn so alles lesen muss, tut gelegentlich schon weh. Nicht nur in diesem Wahlkampf ist das so – und grundsätzlich gilt natürlich, dass die Slogans um so unsinniger werden, je weniger eine Partei in der Gefahr steht, das was sie da schreibt auch wirklich umsetzen zu müssen. Zum Beispiel fordert Die Linke: “Raus aus Afghanistan!”. Egal was man von der Forderung hält, es geht hier um eine Landtagswahl. Über Auslandseinsätze der Bundeswehr entscheidet der Bundestag. Aber vielleicht geht’s ja nur um Soldaten aus NRW… 😉
Überhaupt ist festzustellen, dass von den “großen” Parteien eher wenig an inhaltlichen Aussagen zu finden ist – dafür muss man dann schon auf den Webseiten nachsehen. Es sind eher die kleineren Parteien, die durch konkrete (und teilweise ziemlich absurde) Forderungen auffallen. Das ergibt durchaus Sinn – eine große Partei wird nach der Wahl daran gemessen werden, dass sie möglichst viele ihrer Forderungen durchsetzen kann. Kleine Parteien können sich dagegen von vielen Forderungen mit Verweis auf die Zwänge einer Koalition still und leise verabschieden und dafür die wenigen durchgesetzten Forderungen als Erfolg ihrer Politik feiern.
Wer sich einen Überblick über die Wahlplakate der verschiedenen Parteien verschaffen möchte, findet hinter diesem Link eine ganze Reihe von Artikeln mit mehr oder weniger gelungenen Analysen.
PS: auch wenn’s bei der letzten Bundestagswahl war und mit dem aktuellen Thema daher nicht direkt zu tun hat, meine Lieblingsplakate im letzten Jahr kamen von der MLPD. Da stand tatsächlich auf einem Plakat: “Erzeugerpreise rauf, Lebensmittelpreise runter”. Und ich naiver Mensch hatte bisher gedacht, der Preiskampf bei den Lebensmitteln (Resultat: Preise runter) sei der Grund für die niedrigen Erzeugerpreise…
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